Das Weingut

Der Gesang eines Grand Cru

Château Daugay liegt am Fuß des Süd-/Südwesthangs von Saint-Emilion, inmitten prestigeträchtiger Weinberge, so weit das Auge reicht. Das 5,5 Hektar große Anwesen gleicht einem Ausguck, der über das Dorf wacht, und soll seinen Namen dem Eichelhäher, auf Französisch „geai“, verdanken. Erwähnungen des Namens Daugay reichen mehr als 500 Jahre zurück. Er ist auf die Eichelhäher – im lokalen Dialekt „Daou gay“ genannt – zurückzuführen, die sich auf den nach ihnen benannten Anhöhen und Hängen scharten. Der als Späher des Waldes bekannte buntgefiederte Vogel bewacht die Seinen mit seinem unverwechselbaren Gesang.
Wie sein Totemtier beobachtet Daugay den Horizont bis zum benachbarten Dorf Saint-Emilion … Wie der Eichelhäher verfügt es über ein breites Register mit „Noten“ von Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Wie der Eichelhäher „besingt“ es den Wein, indem es jahrhundertealte Techniken weiterführt, die von Generation an Generation übermittelt wurden. Und wie sein symbolischer Vogel streckt es heute seine Flügel der Modernität und Innovation in Richtung Zukunft aus.

Ein geschichtsträchtiges Weingut wird flügge

Die Geschichte von Château Daugay beginnt im Jahr 1807 mit der rechtlichen Gründung des Weingutes durch Romain Chaperon, einem Anwalt aus Libourne. Zuvor gehörte das Anwesen der Familie de Sèze, die 1792 dadurch berühmt wurde, dass sie im Prozess gegen König Ludwig XVI. als Verteidiger auftrat. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Durch die Auszeichnung mit einer Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris 1867 machte sich das Château weit über die Grenzen des Libournais hinaus einen Namen.
Das frühe 20. Jahrhundert markierte eine Wende in der Geschichte von Château Daugay. Das einstige „Einzelkind“ traf dank Maurice de Boüard de Laforest, der gerade Château Angélus geerbt hatte, auf seinen „Blutsbruder“. Maurices Schwester Henriette war von der Gegend so begeistert, dass sie 1920 das nur 800 Meter entfernte Château Daugay kaufte, ein fünf Hektar großes Weingut mit einem schönen Herrenhaus aus dem Jahr 1816. Von diesem Moment an schrieben Daugay und Angélus eine von Leidenschaft, Authentizität und Savoir-faire geprägte gemeinsame Geschichte.
Nach dem Krieg kaufte Christian, der jüngste Sohn von Maurice de Boüard, seiner Tante Daugay ab und integrierte das Anwesen komplett in Château Angélus. 1985, mit der neuen Klassifizierung von Saint-Emilion, trennte sich Daugay jedoch wieder von Angélus und wurde erneut unabhängig. Heute leitet Christians Tochter Hélène das Anwesen und wendet die gleichen Methoden und Verfahren an, die in ihrer Familie seit Generationen zum Einsatz kommen.

Ein authentisches Familiennest

Château Daugay ist in erster Linie die Geschichte eines „seltenen Vogels“, der sich dank einer passionierten Familie in die Lüfte schwang. Die Liebe für das Terroir und für frisch gelesene Trauben wird hier seit Generationen großzügig und stolz gepflegt. Die an der Spitze dieses schönen Weinguts stehende Hélène Grenié scheut zusammen mit ihrem Mann keine Mühen, damit dieses außergewöhnliche Terroir sein gesamtes Potenzial entfalten kann. Ob Bodendrainage, grüne Lese, Entlauben oder nachhaltige Bewirtschaftung der Weinberge, die Qualität hat jederzeit oberste Priorität. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Phasen der Vinifikation und bezieht alle Mitarbeiter ein in das permanente Streben nach Perfektion. Was die Nachfolge betrifft, kann sich die Familie Grenié heute auf ihre drei Kinder verlassen, die die Herausforderung annehmen und eine neue Seite in der Geschichte von Daugay schreiben werden.

hélène grenié de boüard
und jean-bernard grenié

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pierre grenié de boüard

Pierre Grenié de Boüard hat Kommunikation und Journalismus studiert und hegt seit jeher eine Leidenschaft für den Wein. Nach einer ersten Berufserfahrung an der Seite von Michel Bettane und Thierry Desseauve möchte er in Zukunft im Weinhandel arbeiten.

thierry grenié de boüard

Nach einem Management- und Marketingstudium, das ihn von England über Deutschland nach Australien führte, hat Thierry Grenié de Boüard Berufserfahrung im Weinhandel gesammelt. Außerdem half er auf Château Angélus und dem Weingut Klein Constantia bei der Vinifikation mit, um einen tieferen Einblick in die verschiedenen Etappen der Weinerzeugung und des Ausbaus zu erhalten.
Der 27-Jährige ist zurzeit für einen der dynamischsten Online-Händler der Branche als Weineinkäufer in Berlin tätig.

paul-louis grenié de boüard

Paul-Louis Grenié de Boüard ist noch Student.

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